Hast du schon einmal von dem Begriff „Serendipität“ gehört. Nein? Ich kannte dieses Wort bis gestern auch noch nicht. Ich las es, schaute nach und bin eingetaucht in eine neue, magische Welt. Diese möchte ich mit dir teilen.
Das Wort hat seinen Ursprung im Märchen „Die drei Prinzen von Serendip“. Serendip ist eine alte Bezeichnung für Ceylon, das heutige Sri Lanka.
In den Geschichten begleiten wir die Protagonisten auf ihrer Reise durch den Orient. Sie machen dabei immer wieder erstaunliche Entdeckungen, die eher zufällig erscheinen, aber letztlich ihr Leben und das Leben ihrer Mitmenschen bereichern.
Heute verstehen wir Serendipität als das Glück des unerwarteten Findens oder Entdeckens von etwas Wertvollem, während wir vielleicht auf der Suche nach etwas anderem sind. Es ist das Treffen der richtigen Person zur richtigen Zeit oder das Stolpern über eine Lösung für ein Problem, das wir nicht aktiv gesucht haben.
Ein paar prominente Beispiele gefällig?
Amerika, Röntgenstrahlung, Penicillin, Sekundenkleber, Klettverschluss, Post-it, Wassereis, Teflon, … all diese Entdeckungen waren zufällig und ungeplant und doch erkannten offene Menschen deren Möglichkeiten. Passend hierzu erscheint mir der Satz von Louis Pasteur „Der Zufall begünstigt den vorbereiteten Geist“.
In seinem Buch „Erfolgsfaktor Zufall“ nennt der Autor Christian Busch drei wesentliche Eigenschaften für Serendipität:
- Ein zufälliges, unerwartetes Ereignis
- führt zu einem positiven Ergebnis,
- wenn jemand diese positive Fügung begreift.
Unerwartete Ereignisse begleiten uns das ganze Leben lang. Eine bestimmte Begegnung, ein entscheidender Anruf, die richtige Information im richtigen Moment.
Doch wie gelingt es uns, aus zufälligen Ereignissen Erfolg zu gestalten? Wie können wir die Kraft der Serendipität in unserem Leben kultivieren?
Als Erstes braucht es einen aufgeschlossenen Geist, um unerwartete Möglichkeiten zu erkennen. Wir sollten offen sein für neue Orte, neue Menschen, neue Erfahrungen, neue Ideen und Meinungen. Wir sollten bereit sein, unsere Denkgewohnheiten und unsere Komfortzone zu verlassen und uns auf das Unbekannte einzulassen.
Als Zweites helfen aktive Netzwerke und vertrauensvolle Beziehungen. Serendipität tritt oft auf, wenn du mit anderen Menschen interagierst und Ideen austauschst. Dabei ist es hilfreich, wenn diese Menschen unterschiedliche Interessen, Erfahrungen, Berufe und Perspektiven haben.
Als Letztes braucht es eine Prise Geduld, Hartnäckigkeit und Risikobereitschaft. Serendipität findet nicht auf Knopfdruck statt.
Erst kürzlich konnte ich das Ergebnis des Entdeckens als etwas unerwartet Wertvolles erleben. Ein befreundeter Geschäftsführer eines Pflegedienstes beobachtet, dass eine Mitarbeiterin aus dem Bereich Hauswirtschaft mit ihrer positiven, wertschätzenden Ausstrahlung andere Mitarbeiter:innen motivieren und begeistern kann. Auf der Suche nach Möglichkeiten die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, schuf er die Rolle „Feelgood-Managerin“ und besetzte sie mit dieser Mitarbeiterin. Das ist ein Jahr her. Heute steht auf der Internetseite:
Feel good!
In unseren Teams erleben wir Geschäftigkeit, Atmosphäre, Entwicklung, Bewegung, Genuss, Auseinandersetzung, und Gemeinschaft. Unsere Teams sind uns wichtig! So wichtig, dass wir mit Yupin eine „Feelgood-Managerin“ haben, die sich ausschließlich darum kümmert, dass es unseren Teams gut geht, dass wir Gemeinschaft erleben, lecker essen, Feste feiern und gesund und munter bleiben. Immer auf freiwilliger Basis und ohne Gruppenzwang aber mit Kreativität und viel positiver Energie…
Und die Kolleginnen schwärmen: „Eine tolle Idee.“ „Ob ich neidisch bin? Nein, sie unterstützt uns, wenn Not am Mann ist.“ „Wir sind ein super Team.“
Serendipität kann auch dich inspirieren, motivieren und bereichern. Es lohnt sich, die Kunst des zufälligen Entdeckens zu kultivieren und die Welt mit offenen Augen zu betrachten, denn wer weiß, welche erstaunlichen Überraschungen dir noch bevorstehen.
„Wer darauf vorbereitet ist, sieht das Glück eher“. Louis Pasteur